Trailer zur Expedition „Oberer Amazonas, Peru“
Peru in den Anden auf einer Höhe von 2800 Metern. Es ist etwa Mitternacht, das Tosen des Rio Maranon neben mir ist ohrenbetäubend. Wir haben unsere voll beladenen Kajaks die letzten sieben Stunden umgetragen, weil der ganze Fluss an einem großen Siphon auf einer Länge von etwa einer Meile verschwindet.
Nun liegen wir draußen unter einem kleinen Felsvorsprung. Flo und Pirmin liegen neben mir, ich bin total fertig und meine Füße tun weh.
Der halbgekochte Reis mit Thunfisch aus der Dose war keine Delikatesse. Wir hatten keine Ahnung, was uns am nächsten Tag erwartete, aber das ist nun einmal das, was einen ersten Abstieg irgendwo in einen Canyon fernab jeglicher Zivilisation ausmacht. Irgendwann schlief ich ein.
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Ein paar Wochen zuvor waren Flo, Sepp, Pirmin und ich nach Cusco, Peru gereist, um uns an die Höhe zu gewöhnen. Nach einem Monat Paddeln waren wir bereit und fertig. Mit Hilfe unseres Einheimischen Alonso begannen wir unsere 900 Meilen lange Reise mit einem alten Mietwagen zum Quellsee des größten Flusses der Erde - dem Amazonas.
Wir haben mangelhaftes Kartenmaterial von schlechter Qualität als Orientierungshilfe. Nach drei Tagen Fahrt mit 21 Polizeikontrollen kommen wir endlich am Quellsee an. Mehrmals waren wir kurz davor aufzugeben, da das Auto zu wenig Bodenfreiheit hat - für Geländefahrten ist es definitiv nicht geeignet. Irgendwie haben wir es dann doch geschafft, zum Quellsee - der Laguna Lauricocha - zu gelangen. Das Wetter ist perfekt.
Im oberen Teil entpuppt sich der Rio Lauricocha als kleiner Wildwasserbach im 3. bis 4. Schwierigkeitsgrad. Doch überall lauern Siphons. Nach zwei Tagen Fahrt durch beeindruckende Landschaft und Wildwasser erreichten wir den Zusammenfluss von Rio Lauricocha und Rio Nupe, den Rio Maranon (weiter flussabwärts Rio Amazon genannt).
Nach einem Ruhetag, an dem wir uns im 5 km entfernten Dorf etwas zu essen besorgt haben, machen wir uns auf den Weg zur letzten noch nicht gepaddelten Etappe des oberen Amazonas. Der Rio Maranon ist zu einem breiteren und größeren Fluss mit hohem Wasserstand geworden. Wir hatten einen optimalen Wasserstand.
Gerade als es noch super lief, verschwindet plötzlich der gesamte Bach in einer Schlucht und wir sind gezwungen, wie oben bereits beschrieben zu umtragen. Nach dieser anstrengenden Aktion erwartet uns am nächsten Tag perfektes Wildwasser im 5. Schwierigkeitsgrad. Nach 55km erreichen wir im Morgengrauen den Ausgang. Erschöpft aber glücklich machen wir uns auf den Rückweg nach Cusco, um dort weitere Erstabfahrten zu unternehmen.
Peru hat noch viele weitere hochwertige Bäche zu bieten und es stehen noch viele Erstabfahrten aus.
Bei solchem Wildwasser ist es gut, wenn Sie Ihrer Ausrüstung vertrauen können, wie zum Beispiel den Trockenanzügen der Stufe 6.
Danke für die Unterstützung, L6.
Nils Dippon
Weitere Informationen zur Reise und zum Kajakfahren in Peru unter: www.kayak-peru.bloggspot.com und www.peruwhitewater.com